Seit seiner Runderneuerung ist der Dortmunder Nordmarkt ein Ort der Begegnung – in vielerlei Hinsicht. Wer auf den Wochenmarkt geht, der immer dienstags und freitags stattfindet, erlebt dort eine quirlig-lebendige Farbenpracht, die in der ganzen Stadt unübertroffen ist. Dortmunder Bürger:innen, deren Vorfahren aus den unterschiedlichsten Ländern stammen, präsentieren hier Textilien, Obst und Gemüse, Gewürze und vieles mehr. Hier wird Integration gelebt. Wer über den Markt flaniert, der einem Basar ähnelt, vernimmt Sprachen aus aller Welt. Toll ist übrigens der ringförmige Aufbau des Markts – so ist es möglich, an allen Marktständen mindestens einmal vorbeizukommen.

Ich persönlich bin gern auf dem Wochenmarkt, aber auch an marktfreien Tagen verbringe ich Zeit auf dem etwa vier Hektar großen, parkähnlichen Platz. Erste Pläne für den Nordmarkt gab es übrigens bereits im Jahr 1858, doch erst im Zuge des Dortmunder Generalplans begann 1898 die konkrete Konzeption. Mit der Umsetzung begonnen wurde dann 1907, zwei Jahre später war der geometrisch angeordnete, rechteckige Platz fertig. Linden säumten schon damals die Spazierwege, im Park selbst werden Beete mit Rosen und Rhododendren angelegt. Die Platanen, die seinerzeit ringförmig den Platz umschließen, sind heute immer noch ein nicht wegzudenkender und wunderschön grüner Bestandteil des Nordmarkts.

Auf der Ostseite des Platzes befindet sich der Grüne Salon. Das ist ein schönes Café, das durch die hohen Fensterscheiben herrlich lichtdurchflutet ist. Im Innenraum sorgen viele Pflanzen für eine schöne Atmosphäre, im Sommer kann man wunderbar draußen sitzen.

Der Nordmarkt – auch ein Ort sozialdemokratischer Geschichte in Dortmund

Als Sozialdemokrat hat der Nordmarkt für mich noch eine andere wichtige Bedeutung. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg bekommt der zuvor von den Nazis umbenannte Platz seinen Namen wieder. Am 23. September 1945 findet im Lokal »Zeppelin« in der Mallinckrodtstraße die erste Unterbezirkskonferenz der im »Dritten Reich« von den Nationalsozialisten verbotenen SPD nach dem Krieg statt. In diesen Jahren räumen die Menschen die Trümmer der unheilvollen Vorjahre weg. 200 Delegierte gründen die stolze SPD neu.

Insgesamt bewahrt sich der Nordmarkt die altbekannte Atmosphäre aus der Weimarer Republik, schon bald spielen hier wieder Rentner:innen Schach. Das »Zeppelin« schließt seine Pforten in den 70er-Jahren, 1971 erhält der Platz in seinem Zentrum einen Spielplatz. Das Jahr 1995 wird schließlich zu einem Meilenstein in der Geschichte des Nordmarkts. Die Initiative »Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf« des Landes Nordrhein-Westfalen sieht vor, den Platz grundlegend zu renovieren und umzugestalten. Als Vorbild wird jenes Erscheinungsbild gewählt, das der Nordmarkt 1909 – im Jahr seiner Fertigstellung – zeigte. Dazu gehörte auch die Rekonstruktion der Pergolen im südlichen Teil des Platzes. Die Bewohner:innen des Stadtteils zeigen sich nach der Fertigstellung begeistert. Der Nordmarkt ist wieder zu einem beliebten Treffpunkt in Dortmund geworden.

Zugleich ist mir natürlich bewusst, dass es rund um den Platz u.a. Probleme mit der Drogenszene gibt. Hierfür wird es keine einfache Lösung geben. Klar ist aber, dass wir den Menschen helfen müssen – das würde den Nordmarkt insgesamt lebenswerter machen.

Fredenbaum

Der Fredenbaumpark ist der drittgrößte Park in Dortmund und die grüne Lunge der Nordstadt. Wer seine Freizeit aktiv gestalten möchte, findet hier eine wahre Vielfalt an attraktiven Angeboten für Jung und Alt.

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